München, 24. August 2023 – Spannung und Vorfreude herrschen in der deutschen Filmindustrie, denn der Film „Das Lehrerzimmer“ von İlker Çatak könnte in die Fußstapfen des Erfolgs von „Im Westen nichts Neues“ treten. Die Entscheidung über die Teilnahme steht jedoch noch aus.
German Films, die Auslandsvertretung des Deutschen Films, verkündete stolz, dass „Das Lehrerzimmer“ von İlker Çatak als deutscher Beitrag für den Auslandsoscar ins Rennen geht. Dies wurde nach einer gründlichen Prüfung aller Bewerberfilme durch eine unabhängige Fachjury beschlossen. Die Wahl des Films erfolgte aufgrund seiner Aktualität und Universalität, die laut Jurybegründung „unausweichlich fesselnd“ seien. Regisseur İlker Çatak nutzte geschickt das Setting einer Schule als Bühne, um gesellschaftliche Erosionsprozesse in der Ära des Postfaktischen darzustellen.
Der preisgekrönte Film erzählt die Geschichte eines eskalierenden Konflikts an einer Schule. Im Mittelpunkt steht eine Lehrerin (gespielt von Leonie Benesch), die eine Serie von Diebstählen an ihrer Schule aufklären möchte. Um dies zu erreichen, beschließt sie, heimlich eine Kamera im Lehrerzimmer laufen zu lassen. Die Jury würdigte die präzise erzählte Geschichte des Films, in der İlker Çatak das Scheitern der Kommunikation meisterhaft inszenierte. Besonders beeindruckend war die Darstellung von Leonie Benesch, die eine Idealistin verkörperte, die unter dem Druck, alles richtig zu machen, zunehmend leidet.
Unter den Bewerberfilmen für die Auswahl des deutschen Beitrags befanden sich namhafte Werke wie „Anselm – Das Rauschen der Zeit“ von Wim Wenders, „Sisi & Ich“ von Frauke Finsterwalder, „Wochenendrebellen“ von Marc Rothemund und „Roter Himmel“ von Christian Petzold.
Die Wahl des deutschen Beitrags ist jedoch erst der Anfang des Prozesses. In den kommenden Wochen wird die Shortlist der internationalen Bewerberfilme veröffentlicht. Aus dieser Auswahl werden schließlich die fünf nominierten Filme ausgewählt.
Deutschland hat bisher lediglich vier Mal den Preis für den besten internationalen Film gewonnen. Zuletzt wurde „Im Westen nichts Neues“ im letzten Jahr ausgezeichnet. Davor erhielt Florian Henckel von Donnersmarck 2007 die Auszeichnung für „Das Leben der Anderen“, ein Drama über die Stasi. Weitere Preisträger waren „Die Blechtrommel“ von Volker Schlöndorff im Jahr 1980 und „Nirgendwo in Afrika“ von Caroline Link im Jahr 2003.
Regisseur İlker Çatak und Produzent Ingo Fliess äußerten sich erfreut über die Chance, den deutschen Film auf der internationalen Bühne zu repräsentieren. Die Verleihung der Oscars wird am 10. März 2024 stattfinden, und bis dahin bleibt die Filmwelt gespannt auf die Entwicklung dieses vielversprechenden Wettbewerbs.
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