27 September 2023

„Anfang des M’era Luna Festivals: Schwarze Mode und einzigartige Atmosphäre“

Bereits aus der Ferne hört man die Musik, und spätestens beim Betreten des Flugplatzes wird klar, dass es sich um das M’era Luna Festival handelt: Dunkle Kleidung dominiert bei den meisten Besuchern. Einige bauen gerade ihre Zelte auf, während andere es sich bereits gemütlich gemacht haben. Sven, der seinen Nachnamen nicht preisgeben möchte, sitzt in einem unkonventionellen Planschbecken: „Wir sitzen in einem alten sowjetischen Schlauchboot, das haben wir einfach mitgenommen, um für jedes Wetter gerüstet zu sein.“

Er war schon oft beim M’era Luna. Neben ihm sitzt seine Freundin Denise. Sie war zuletzt 2017 auf diesem Festival und schätzt vor allem die Gemeinschaft: „Ich kenne kein Festival wie das M’era Luna, mit so vielen Leuten, die sich so stilvoll präsentieren und Spaß daran haben. Hier wird man akzeptiert, wie man ist, und kann tun, was man möchte.“

„Aber was für eine großartige Community hier“

Es gibt jedoch auch unerfahrene Festivalbesucher. Chris Seidelmann aus Passau ist ein großer Fan von Within Temptation. Dieses Jahr erlebt er sein erstes M’era Luna und somit überhaupt sein erstes Festival: „Ich bin so überwältigt, das ist eine unglaubliche Community hier.“

Christa Büttner und ihr Mann Manfred sind mittlerweile eine Institution auf dem Flugplatzgelände. In einem eigenen Ankleidezelt verwandeln sie sich mit selbst geschneiderten Outfits in mystische Wesen. Sie als eine Art böser Engel und er als vornehmer Gentleman mit auffällig verziertem Hut: „Das beginnt bei der Waagschale, das ist die Geburt. Dann geht es weiter, man heiratet, bekommt Kinder, da sind dann auch Fotos dabei, und irgendwann kommt der Tod. Wenn man sich bis dahin wirklich aufrichtig geliebt hat, bleibt die Liebe über den Tod hinaus bestehen“, erklärt Büttner.

Diese Kopfbedeckung aus Holz und Plexiglas wiegt fast acht Kilogramm. Lisa Marie Luna, wie die Frau im engen, trägerlosen roten Karo-Kleid mit Lackkorsett und Plateaustiefeln genannt wird, bekennt sich mit ihrem Zweitkostüm zu ihrer „dunklen Seite“. Der Charakter stammt aus dem Horrorfilm „Es“ nach der Buchvorlage von Stephen King: „Da gibt es einen Pennywise, das ist ein Clown mit einem roten Ballon.“ Da sie die meisten Teile selbst genäht hat, benötigt sie etwa eine Stunde zum Anziehen und Schminken.